Nach unserem erfolgreichen Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Den Haag haben wir zunächst eine Pause eingelegt. Im Herbst 2023 sind wir dann ausgeruht und hochmotiviert in unser nächstes Trainingslager in Kiel gestartet. Wir hatten geplant, das Boot nach den harten Wettkämpfen im Sommer wieder auf Vordermann zu bringen und Wasserstunden zu sammeln, um gut vorbereitet in das Wintertraining fahren zu können. Da wir uns im Laufe des Trainingslagers aber beide mit Corona infiziert hatten, verbrachten wir leider den Großteil des Camps im Bett. Nichtsdestotrotz haben wir am Ende des Trainingslagers unsere Boote verladen und uns auf den Weg Richtung Süden gemacht. Wir hoffen, dass uns Corona damit für diesen Winter in Ruhe lässt und wir uns auf das Segeln konzentrieren können. Dieses Mal ging es für uns schon im November nach Lanzarote, wo wir dann erneut mit dem gesamten deutschen Bundeskader trainiert haben. Nachdem wir zu diesem Zeitpunkt durch die längere Pause und den Krankheitsausfall länger nicht mehr auf dem Boot gewesen waren, brauchten wir erstmal ein paar Tage, um uns an die herausfordernden Bedingungen vor Lanzarote anzupassen. Gerade hohe Wellen, die öfters aus mehreren Richtungen gleichzeitig kamen, sowie teils starker Strom sind dort häufig anzutreffen. Wir fanden uns jedoch gut ein und konnten schnell wieder mit der leistungsstarken Trainingsgruppe mithalten. Am Ende des Trainingsblocks stand eine internationale Trainingsregatta auf dem Programm, in welcher wir uns Schritt für Schritt steigern konnten und gerade auch unsere Vorwindtechniken verbessert haben. In Dezember standen dann vor allem Speed bei Starkwind und viele kurze Kurse mit dem deutschen Team auf dem Programm. Im Januar wechselte der Fokus dann mehr auf Starts und das Segeln von längeren Kursen mit größeren Fleets. Lanzarote bescherte uns wieder eine große Bandbreite an perfekten Trainingsbedingungen auf dem Wasser. Aber auch an Land haben wir viele Rennradrunden gedreht und haben des Öfteren unseren Lieblingsberg in Playa Blanca, die “Hacha Grande” erklommen. Um uns bestmöglich auf die Weltmeisterschaft Ende Februar vorbereiten zu können, wechselten wir im Anschluss den Standort nach Mallorca. Im ersten Trainingsblock im Wettkampfrevier vor Arenal bei Palma haben wir quasi alle Bedingungen erlebt. Laut unserem Trainer Marek hatten wir während einer Trainingsregatta Mitte Februar die größten Wellen, bei denen er in 30 Jahren je in Palma auf dem Wasser gewesen ist. Glücklicherweise ist unser gesamtes Material ganz geblieben, wohingegen andere erfahrene Segler leider Materialbruch erlitten haben. Nun sind wir zur finalen Wettkampfvorbereitung für die WM wieder auf Mallorca. Diese WM ist besonders, weil sie gleichzeitig die erste von drei nationalen Ausscheidungsregatten für die Olympischen Spiele dieses Jahr ist. Alle Deutschen Teams haben die letzen Jahre hart für dieses Ziel trainiert, doch nur eines wird das Ticket für Paris (bzw. Marseille für das Segeln) einlösen können. Die Nervosität steigt also bei allen an, die Trainer eingeschlossen. Jeder geht auf seine Art und Weise mit diesem Druck um. Während die einen probieren, ihr Programm wie immer durchzuführen und Gewohnheiten zu bewahren, probieren andere, noch Dinge zu ändern, um das Beste bei den kommenden Regatten herauszuholen. Wir vertrauen auf das, was wir uns in den vergangenen Saisons erarbeitet haben und setzen auf unsere erprobten Routinen. Ab Dienstag, den 27.02.2024, wird sich dann zeigen, wessen Strategie am meisten Erfolg bringt. Wir freuen uns darauf, zu zeigen, was wir können. Nach der WM geht es für eine Woche Regeneration nach Hause, bevor wir dann wieder für eine Woche Training zurückkommen. Denn Anfang April findet schon das nächste Ausscheidungsevent im gleichen Revier statt: die Princesa Sofia Regatta. Hier werden dann aber wieder alle olympischen Bootsklassen dabei sein und der Ballermann verwandelt sich mehr in ein Segler- als Partyparadies. Danach werden die Boote verladen und es geht auf Richtung Côte d’Azur, wo wir Mitte Mai unsere Europameisterschaft haben, die auch gleichzeitig das dritte Ausscheidungsevent ist. Wir freuen uns auf die kommende Zeit und sind gespannt, wie weit wir uns in den letzten 3 Jahren entwickeln konnten. Auch wenn wir bisher gegenüber den anderen starken Teams noch kein Top 10 Ergebnis einfahren konnten, glauben wir an uns und werden alles geben. Es wird spannend werden und wir halten euch hier auf dem Laufenden:
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